Internationaler Tag der Vermissten: Kernaufgabe Suchdienst wichtiger denn je

Oldenburg, 29. August 2022 | Weltweit fehlt von zahllosen geflüchteten Menschen jede Spur. Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten am 30. August stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Suchdienst als eine seiner Kernaufgaben, in den Mittelpunkt. „Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote Kreuz hilft Familien international bei der Suche. Im vergangenen Jahr hat allein der DRK-Landesverband Oldenburg e.V. mit seinen drei Suchdienst-Beratungsstellen in den Kreisverbänden Cloppenburg, Oldenburg-Land und Wesermarsch rund 148 Anfragen in der Internationalen Suche bearbeitet. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Afghanistan, Syrien und Eritrea. In diesem Jahr ist die Ukraine hinzugekommen. Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, unsere Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen“, sagt Natascha Beyer-Zamblé, Leiterin Suchdienst im DRK-Landesverband Oldenburg e.V.

 

Der DRK-Suchdienst steht etwa Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.

Das DRK hat sich zudem zum Internationalen Tag der Vermissten der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa angeschlossen. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle.

Außerdem befasst sich der DRK-Suchdienst nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 gingen hierzu 40 Anfragen ein; überwiegend aus Deutschland, aber ebenso aus den USA oder Rumänien. Auch im Bereich der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene, 2021 beim DRK-Landesverband Oldenburg e.V. mit rund 100 Beratungen zu den rechtlichen Voraussetzungen.

Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert.


Aktuelle Informationen aus der DRK Suchdienst-Leitstelle:

 

Weltkarte des Suchdienstes | DINA3

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